Wir über uns

Das Westdeutsche Herz- und Gefäßzentrum Essen wurde 2004 nach dem neuesten Kenntnisstand gebaut und mit modernstem und bestem medizinischen Gerät ausgestattet.

Damit die Patienten sich jedoch nicht einer „kalten“ Klinikatmosphäre ausgesetzt fühlen, haben wir zusätzlich größten Wert auf eine freundliche und annehmliche Ausstattung der Station und der Patientenzimmer gelegt.

Jährlich führen wir über 2.000 Operationen durch, davon ca. 1.300 mit Einsatz der Herz-Lungen-Maschine. Unsere drei Operationssäle sind mit den besten Geräten ausgestattet. Sie erlauben es uns, alle derzeit gängigen operativen Verfahren im Bereich der Herz- und Thoraxchirurgie unter optimalen Bedingungen bei maximaler Patientensicherheit durchzuführen.


Zusätzlich verfügen wir über einen sogenannten „Hybridraum“, der erste seiner Art in Europa, eine Synthese aus Herzkatheterlabor und Operationssaal. Er ermöglicht erstmalig die gleichzeitige Behandlung des Patienten durch den Chirurgen und den Kardiologen. Diagnose und Therapie werden an einem Tisch zusammengeführt.


Mit unserem Kooperationspartner, der Ruhrlandklinik, zählt unsere Klinik mittlerweile zu den größten Transplantationszentren in Deutschland – und auch weltweit gehörten wir 2020 zu den Top 15. Insbesondere unsere einzigartige partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Chirurgie, Kardiologie und Pathophysiologie wird es uns auch in Zukunft ermöglichen, unseren Patienten die bestmögliche Herzmedizin zukommen zu lassen.

Unsere Geschichte

Herzmedizin seit über 50 Jahren

Die Geschichte der Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie reicht zurück bis ins Jahr 1961. Das Universitätsklinikum Essen hieß noch Städtische Krankenanstalt und der Chefarzt der Chirurgischen Klinik war Prof. Karl Kremer. Er etablierte die Herz- und Gefäßchirurgie, implantierte 1962 mit den Kardiologen den ersten Herzschrittmacher in Essen und führte 1968 die erste Operation mit einer Herz-Lungen-Maschine durch: Kremer korrigierte erfolgreich den angeborenen Herzfehler eines 10-jährigen Jungen. Aus den Städtischen Krankenanstalten war inzwischen das Universitätsklinikum hervorgegangen und die Herzchirurgie hatte bis 1970 einen so hohen Stellenwert bekommen, dass eigens für sie eine selbstständige Abteilung gegründet wurde.

Mit dem neuen Chefarzt Prof. Peter Satter nahm die Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie ihre Arbeit auf. Satter genoß seine Ausbildung unter einem Pionier der deutschen Herzchirurgie, dem Düsseldorfer Prof. Ernst Derra. Er knüpfte an die Erfolge seines Vorgängers an und machte die chirurgische Therapie der angeborenen und erworbenen Herzfehler zum Mittelpunkt seiner herzchirurgischen Aktivität in Essen. Satter genoß nicht nur bei seinen Patienten hohes Ansehen: Im Jahr 1971 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie.

1973 erfolgte unter dem damaligen Chefarzt Prof. Christoph Reidemeister die erste Bypassoperation. 1987 gelang ihm mit seinem Team im Essener Universitätsklinikum nrw-weit die erste erfolgreiche Herztransplantation. Damit war er Vorreiter eines Verfahrens, das im Laufe der nächsten Jahre viele Leben retten sollte. Ein Jahr später folgte die erste Herz-Lungen-Transplantation und im Jahre 1990 die erste Lungentransplantation. 1991 erhielt der erste Patient einen implantierbaren Defibrillator (ICD) und lebte fortan ohne das Risiko des plötzlichen Herztods durch lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen. In den Jahren 1977 und 1978 war Prof. Reidemeister Dekan der Medizinischen Fakultät. Er führte die Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie 26 Jahre lang bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1999.

Sein Nachfolger war Direktor Prof. Heinz Günther Jakob, welcher im März 1999 auf den Lehrstuhl für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie berufen wurde. Zu seinen ersten Aufgaben gehörte die Planung des Westdeutschen Herzzentrums. Es sollte ideale räumliche und strukturelle Voraussetzungen für eine optimale Herzmedizin schaffen. Im Dezember 2003 war es soweit: Das Westdeutsche Herzzentrum, eines der modernsten Zentren seiner Art, wurde bezogen. Unter seiner Leitung wurden moderne Operationsverfahren (TAVI, minimal-invasive Operationsmethoden, Aortenchirurgie) in Essen etabliert. Im Juli 2019 wurde Herr Professor Jakob emeritiert.

Seit dem 01.08.2019 hat Prof. Dr. med. Arjang Ruhparwar die Leitung der Herzchirurgie mit seiner Berufung auf die W3-Professur für Herzchirurgie übernommen. Zuletzt war Professor Ruhparwar als stellvertretender Direktor der Klinik für Herzchirurgie am Universitätsklinikum Heidelberg tätig. Herr Professor Ruhparwar gilt als international ausgewiesener Experte im Bereich der chirurgischen Therapie der Herzinsuffizienz, der Transplantation sowie der Aortenchirurgie. Ein nahtloser Übergang sowie die erfolgreiche Weiterentwicklung des Schwerpunktes „Herz-Kreislauf“ an der Essener Universitätsmedizin ist somit gewährleistet.

Nach einjähriger kommissarischer Leitung durch Herrn Prof. Dr. med. Markus Kamler, hat am 01.04.2024 Herr Prof. Dr. med. Payam Akhyari die Leitung der Klinik übernommen. Er war zuletzt Direktor und Lehrstuhlinhaber der Klinik für Herzchirurgie an die Uniklinik RWTH Aachen.
Er ist Experte für minimalinvasive Herzchirurgie, der Chirurgie der terminalen Herzinsuffizienz und thorakalen Aorta sowie des kardiovaskulären Tissue Engineerings, für den operativen Einsatz von Herzunterstützungssystemen, den sogenannten Kunstherzen, sowie für Herztransplantationen.
Aus seiner Sicht hat sich die Herzchirurgie in den letzten Jahren rasant entwickelt. Sein Anspruch ist es, Universitäre Spitzenmedizin anzubieten, gepaart mit Menschlichkeit und Empathie.
Professor Akhyari möchte zukünftig aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse einfließen lassen und zusammen mit den Partnerdisziplinen der kardiovaskulären Medizin eine qualitativ hochwertige Medizin anbieten.